Ein Hauch Frankreich an unserer Schule
Im Rahmen eines zweiwöchigen Austauschprogramms hospitierte und unterrichtete Elodie Fontaine aus Frankreich an unserem Gymnasium und der Oberschule.
Ziel des Programms ist es, das deutsche Schulwesen kennenzulernen und den Französischunterricht durch sprachliche und kulturelle Impulse zu bereichern. Zudem fördert die Hospitation den schulischen Austausch, gemeinsame Projekte sowie den Aufbau und die Vertiefung deutsch-französischer Partnerschaften.
Interview mit Elodie Fontaine
Im Rahmen des Hospitationsprogramms haben wir die Gelegenheit genutzt, unserer französischen Gastlehrerin einige Fragen zu ihrem Beruf, ihren Eindrücken vom Austausch und ihren Erfahrungen an unserer Schule zu stellen.
Seit wann sind Sie Lehrerin und warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Ich bin seit 2011 Lehrerin. Ich wollte schon immer unterrichten. Es ist ein Beruf, der Zugang zu Menschen und sozialer Interaktion bietet. Es ist mir wichtig, der jungen Generation Werte, Kompetenzen und Wissen zu vermitteln.
Welche Fächer unterrichten Sie und was macht Ihnen dabei am meisten Spaß?
Ich unterrichte seit über zehn Jahren Deutsch in Roanne in Frankreich. Die Schule liegt in der Nähe von Lyon.
Meine Schülerinnen und Schüler sind zwischen 10 und 14 Jahre alt. Außerdem fördere ich die deutsche Sprache in Grundschulen. Ich möchte meine Leidenschaft für Deutschland an meine Schülerinnen und Schüler weitergeben.
Ich habe mich in die deutsche Sprache und Kultur verliebt, als ich während meiner Schulzeit am Gymnasium an einem Schüleraustausch teilnahm. Anschließend habe ich Germanistik studiert und im Rahmen des Erasmus-Programms zwei Semester in Regensburg verbracht.
Wie gefällt Ihnen unsere Schule bisher?
Die Schule gefällt mir sehr gut. Ich wurde vom ersten Tag an sehr gut von den Kolleginnen und Kollegen aufgenommen.
Ich möchte dem Team dafür danken, dass es mir die Möglichkeit gegeben hat, den Unterricht in Französisch, Spanisch, Englisch und Deutsch zu beobachten.
Was war Ihre Motivation, an diesem Austauschprogramm teilzunehmen?
Ich entschied mich für die Teilnahme an diesem Programm, um das deutsche Schulsystem besser kennenzulernen, indem ich in eine Schule eintauchen konnte. Es war auch eine Gelegenheit, sich mit den Kollegen über unsere pädagogischen Praktiken oder die Entwicklung unseres Lehrerberufs auszutauschen. Wir kamen zu dem Schluss, dass die Schüler in Frankreich und in Deutschland genau dieselben sind. Die Herausforderungen, denen sich die Schule stellen muss, sind identisch.
Was macht guten Unterricht – unabhängig vom Land – aus Ihrer Sicht aus?
Es fällt mir schwer zu sagen, was einen guten Unterricht ausmacht, aber ich denke, dass es wichtig ist, die Schülerinnen und Schüler zu interessieren und zu motivieren, damit sie sich im Unterricht engagieren. Für mich ist es auch entscheidend, dass sich die Schülerinnen und Schüler im Unterricht wohlfühlen. Man kann wohlwollend sein und gleichzeitig Regeln aufstellen.
Was war bisher Ihr schönster Moment während Ihres Aufenthalts?
Ich habe den zweiwöchigen Aufenthalt sehr genossen. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, Chemnitz und das Erzgebirge zu entdecken.
Am meisten habe ich die Momente genossen, in denen ich mich, meine Schule und das französische Schulsystem in den Klassen vorstellen konnte. Die Schülerinnen und Schüler haben mich freundlich empfangen, obwohl die Situation für sie ungewohnt war.
Haben Sie ein Lieblingswort auf Deutsch?
Ich habe kein Lieblingswort auf Deutsch, aber ich liebe diese Sprache.
Würden Sie so ein Austauschprogramm wieder machen? Warum?
Ja, ich würde gerne wieder an diesem Programm teilnehmen, da es eine bereichernde Erfahrung auf pädagogischer, aber auch auf menschlicher Ebene ist. Ich hatte enormes Glück, dass ich den DPFA-Regenbogen-Schulen in Chemnitz zugeteilt wurde. Mit der Französischlehrerin, die den Austausch initiiert hatte, kam ich sehr schnell ins Gespräch.