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Schüler als Schriftsteller


Vier DPFA-Gymnasiasten haben erfolgreich am 5. Stefan-Heym-Wettbewerb für Junge Literatur teilgenommen. Ihre Geschichten und Gedichte haben es in die dazugehörige Broschüre geschafft. Mut gemacht, überhaupt teilzunehmen, hatte den Schülerinnen und Schülern ihr Fachlehrer.

Ihre Texte handeln von mutigen Mädchen und einem verschwundenen Diamanten, von den vier Jahreszeiten oder von einem Geräusch, das in die Tiefe reißt: Vier Schülerinnen und Schüler des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums Chemnitz haben sich mit ihren Geschichten und Gedichten erfolgreich am 5. Stefan-Heym-Wettbewerb für Junge Literatur beteiligt. Ihre „Erstlingswerke“ sind nun in einer Broschüre zum Wettbewerb erschienen. Deutschlehrer Ralf Trommler hatte die Jugendlichen dazu ermutigt, sich zu beteiligen.

Da war sie erst einmal baff vor Freude: Celice Bock aus der 7. Klasse des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums Chemnitz erhielt von ihrem Deutschlehrer Ralf Trommler die Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme am Stefan-Heym-Wettbewerb für Junge Literatur. Foto: DPFA-Regenbogen-Gymnasium/Caroline Lindner

Weil in diesem Jahr coronabedingt keine feierliche Preisverleihung stattfinden konnte, erhielten die Jugendlichen ihre von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig unterzeichnete Urkunde aus den Händen des Fachlehrers – unter Applaus ihrer Mitschüler. Gymnasiastin Celice Bock konnte ihr Glück kaum fassen, traute sich aber sogar, ihr Gedicht über die Jahreszeiten vor der Klasse vorzutragen. „Ich wollte mich einfach mal im Schreiben ausprobieren und bin jetzt total stolz“, so die Siebtklässlerin. Ralf Trommler bescheinigte ihr Talent und gab ihr mit auf den Weg, dranzubleiben – ebenso wie Madeleine Weisbach aus der 8. Klasse des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums Chemnitz. Sie hatte zusammen mit ihrer Freundin eine spannende Kurzgeschichte über die Suche zweier Mädchen nach einem verschwundenen Diamanten verfasst. „Ich finde es cool, dass unser Text in der Broschüre veröffentlicht worden ist“, so die Schülerin.

Stadtweit beteiligten sich insgesamt 45 Schülerinnen und Schüler aus elf Gymnasien mit Gedichten und Prosatexten zu den unterschiedlichsten Themen. „Jeder Text ist interessant und auf seine eigene Art gut“, heißt es in einem Text der Jury. Und weiter: „Auch wenn wir die Texte in diesem Jahr nicht hören konnten, so können wir das kleine Büchlein aufschlagen und uns tragen lassen von den Worten, aus denen Gedanken und Gefühle junger Menschen sprechen, die über ihre Gegenwart nachdenken.“ Den Juroren, darunter unter anderem Mitglieder des Chemnitzer Autorenvereins sowie Deutschlehrer, oblag die Aufgabe, die besten Texte zu küren.

Madeleine Weisbach aus der 8. Klasse des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums freute sich riesig über die Auszeichnung, die sie für die gemeinsam mit ihrer Freundin geschriebene Kurzgeschichte erhielt. Foto: DPFA-Regenbogen-Gymnasium/Caroline Lindner

Geboren 1913 in Chemnitz als Helmut Flieg war Stefan Heym (gestorben 2001) nicht nur einer der bedeutendsten Schriftsteller der DDR, sondern mit seinem Lebenswerk auch einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mit der Übertragung der Ehrenbürgerwürde an Stefan Heym ehrte ihn die Stadt Chemnitz am 2. Oktober 2001 als eine international geachtete Persönlichkeit.

Stefan-Heym-Preis für zeitkritische Autoren

Der Stefan-Heym-Wettbewerb für Junge Literatur richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Gymnasialstufe. Ganz anders der Internationale Stefan-Heym-Preis, der seit dem Jahr 2008 verliehen wird. Die Stadt Chemnitz ehrt mit der 20.000 Euro dotierten Auszeichnung alle drei Jahre zeitkritische und couragierte Autoren und Publizisten, die sich wie Stefan Heym in ihrem Wirken als Persönlichkeiten erwiesen haben und die sich in gesellschaftliche wie politische Debatten einmischen, um für moralische Werte zu streiten.