Zum Inhalt springen

Tanzende Roboter im Unterricht


Zur Methodenwoche Ende Februar gab es an DPFA-Regenbogen-Oberschule und -gymnasium zahlreiche fächerübergreifende Angebote, die über den regulären Lehrplan hinausführten. Auch das Lernen wurde gelernt.  

Technik spielerisch entdecken: An zwei Tagen entstand im Rahmen eines Projekts der TU Chemnitz ein kleiner Roboter Namens Otto - und ganz nebenbei wurde Grundwissen aus Physik und Informatik praktisch miteinander verbunden. Foto: DPFA Chemnitz/Caroline Lindner

Einen tanzenden Roboter selber bauen, mit einer VR-Brille in den Arbeitstag verschiedener Berufe eintauchen, gesundes Essen zubereiten, die Beatles treffen oder ein Poster erstellen: Zur Methodenwoche vom 24. bis 28. Februar 2020 konnten sich die rund 170 Schüler an DPFA-Regenbogen-Oberschule und -gymnasium in teils außergewöhnlichen Dingen ausprobieren. Zwei Mal im Schuljahr – jeweils nach den Winter- und Sommerferien – gibt es diese besonderen fünf Tage. „Wir nutzen die Zeit, um den Schülern etwas beizubringen, das sie regelmäßig im Unterricht brauchen“, so Meike Heublein-Caro, amtierende Schulleiterin. Dazu zähle beispielsweise zu lernen, wie man Protokolle erstellt (Naturwissenschaften), der Umgang mit dem Wörterbuch (Sprachunterricht), eine Mindmap oder ein Poster anzufertigen – Methoden, die das Lernen erleichtern sollen. Diese Unterrichtseinheiten realisierten die Lehrerinnen und Lehrer der Bildungseinrichtung selbst und betreuten jeweils ein zu ihrem Fachgebiet passendes Thema.

Im Rettungswagen mitfahren oder auf dem Dach stehen und den Handwerkern über die Schulter schauen: Der Arbeitsalltag in 15 Berufen konnte mittels VR-Brille hautnah erlebt werden. Foto: DPFA Chemnitz/Caroline Linder

„Die Tage werden aber auch genutzt, um Projekten und Ausflügen Raum zu geben, die wir im laufenden Schulbetrieb nicht realisieren können“, so Meike Heublein-Caro. Dazu lade sich die Schule auch externe Partner ein. „Diese setzen für uns Themen um, die wir im Unterricht nur anreißen können.“

Begeisterung für Technik wecken

So war an zwei Tagen die TU Chemnitz mit ihrem Angebot „Die tanzenden Roboter“ bei den Achtklässlern des DPFA-Regenbogen-Gymnasiums zu Gast. Mit Hilfe ihres Grundwissens aus Physik und Informatik sowie der Open-Source-Plattform Arduino lernten die Schüler, wie sie mit wenigen Handgriffen und Programm-Zeilen etwas zum Blinken, Piepen oder Tanzen bringen können. „Wir wollen die Begeisterung für Technik und Elektronik spielerisch wecken und Hemmschwellen abbauen“, so Jonas Werner, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Adaptronik und Funktionsleichtbau der TU Chemnitz, einer deutschlandweit einzigartigen Professur. So tanzten am zweiten Projekttag dann auch tatsächlich kleine grüne Roboter über die Schultische und auch bei so manchem Mädchen war das Interesse am Maschinenbau geweckt worden.

Mit VR-Brille in Berufe eintauchen

Das „Haus der Jugend“ der Arbeitsagentur Chemnitz ermöglichte den Siebt- und Achtklässlern der DPFA-Regenbogen-Oberschule vom Klassenzimmer aus in die Welt von 15 verschiedenen Berufen einzutauchen. Mit Hilfe einer Virtual-Reality-Brille konnten die Jugendlichen beispielsweise den Arbeitsalltag eines Notfallsanitäters, eines Fleischers oder Dachdeckers authentisch miterleben und ganz nebenbei Informationen zu den Berufen sammeln. Die VR-Brillen waren hier erstmals an einer Chemnitzer Schule im Einsatz. „Ziel war es vor allem, Berufe kennen zu lernen, in denen man aus verschiedenen Gründen als Jugendlicher nicht ohne Weiteres ein Praktikum machen kann“, so Ralf Butterbrodt, Praxisberater Berufsorientierung an den DPFA-Regenbogen-Schulen Chemnitz.

Einmal sich selbst wie ein Beatle fühlen: Das Museum in Halle hält Raritäten, Kuriositäten und Bekanntes aus den Beatles-Jahren (bis 1970) und aus der Zeit der Solo-Karrieren (1970 bis heute) bereit. Foto: DPFA Chemnitz/Meike Heublein-Caro

Nach Halle ins Beatles-Museum ging es im Rahmen der Methodenwoche für die Siebtklässler beider Schulformen. „Das Thema Liverpool stand in Englisch auf dem Lehrplan“, so Schulleiterin Meike Heublein-Caro. Mit einer englischsprachigen App erstellten die Schüler eine eigene Rallye mit Fotos und Videos vom Museum – ganz im Sinne der Methodenwoche.